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Geschichte und Philosophie

Wir schwimmen gegen den Strom

Edition Raetia wurde im Jahr 1991 von Gottfried Solderer, dem damaligen Direktor und vormaligen Chefredakteur des Südtiroler Wochenmagazins ff, gegründet. Mit Raetia sollte eine neue Anlaufstelle für die Südtiroler Kulturschaffenden entstehen, die über die damals erstarrte Verlagsszene hinausgehen sollte. Der Name „Raetia“ ist eng mit dem Land Südtirol verknüpft: Einst bewohnten die Räter dieses Land und legten die Grundfesten für das bis heute dreisprachige Südtirol.

Solderer führte das Unternehmen lange Zeit mit nur einer Mitarbeiterin. Unterstützung erhielt er 2004 von Thomas Kager, der im Jahr 2011 den Posten des Programmleiters übernahm. Zeitgleich wurde Wilfried Gufler als kaufmännischer Leiter hinzugezogen, Gottfried Solderer steht dem Verlag weiterhin als Präsident des Verwaltungsrates vor.

In den Jahren der großen Verlagskrise musste Raetia wie viele kleine Verlage um ihre Existenz bangen. Die Not wurde zur Tugend: Auf der Suche nach weiteren Standbeinen, die das Unternehmen stärken sollten, entstand 2011 die Genossenschaft Ex Libris. Das Redaktionsbüro füllte mit seinen Texter-, Übersetzer- und Korrekturdiensten eine Lücke auf dem Südtiroler Markt und etablierte sich als „Tochter“ der Raetia in kürzester Zeit. Daneben orientierten sich vor allem Gottfried Solderer und Wilfried Gufler auch in Richtung neuer Medien. 2012 stiegen sie mit der Albolina Film GmbH und der Dolomyte Media Marketing in den Filmbereich ein.

In den Folgejahren vergrößerte sich das Team: Eva Simeaner und Magdalena Grüner bringen ihre Fachkraft in Vertrieb, Marketing und Projektleitung ein, Sonja Plack und Ulrike Vikoler in der Verwaltung. Damit arbeiten heute sieben Mitarbeiter für Edition Raetia. Insgesamt beschäftigen die verschiedenen Firmen, die aus dem Verlag heraus entstanden sind, elf Personen, daneben werden ständig zwei Praktikantenstellen besetzt. Raetia ist eine GmbH, die Zahl der Gesellschafter stieg von zwei zum Zeitpunkt der Gründung auf aktuelle 75.

 

Raetia-Team

 

Entdecken Sie in unserer Timeline die wichtigsten Ereignisse seit unserer Gründung


Das Programm

Das Programm des Verlages ist regional geprägt: Veröffentlicht werden Autoren aus Südtirol oder Themen, die die Region betreffen. Dabei orientiert sich Raetia stets an einem „gemeinsamen“, sprachgruppenübergreifenden Südtirol. Die Publikationen sollen ein Zusammenschauen fördern, aber auch ein Hinausschauen in die angrenzenden italienischen und deutschen Gebiete.

Edition Raetia hat sich vor allem im zeitgeschichtlichen Bereich etabliert. Das fünfbändige Werk „Südtirol im 20. Jahrhundert“ hat neue Maßstäbe in der regionalen Geschichtsforschung gesetzt, ganz im Geiste des Historikers Claus Gatterer, dessen „Aufsätze und Reden“ zu den ersten Veröffentlichungen des Verlages gehörten. Mit Büchern wie „Feuernacht. Südtirols Bombenjahre“, „Zersprengtes Leben“ oder der Biografie Sepp Kerschbaumers nahm Raetia wesentlichen Anteil an der Aufarbeitung der Attentate in den 1960er-Jahren. Mit dieser kritischen Betrachtung zeithistorischer Themen wurde ein Schwerpunkt des Verlages gelegt, der bis heute vorrangig geblieben ist. Jüngst publizierte er mit „Südtiroler in der Waffen-SS“ oder „Mörderische Heimat“ zwei Bücher, die endlich Anstoß zu mehr Reflektion über die Täterrolle der Südtiroler in der NS-Zeit gaben.

Auch Franz Thalers „Unvergessen“ und Luis Raffeiners „Wir waren keine Menschen mehr“ – beide absolute Raetia-Bestseller – beschäftigen sich mit dem Zweiten Weltkrieg, bewegen sich aber von der historischen Betrachtung weg in Richtung einer autobiografischen. Mit der Reihe „Memoria“ wurde den Erinnerungen an das 20. Jahrhundert ein fixer Platz im Verlagsprogramm eingeräumt.

Mit „Raetia Live“ bietet der Verlag aber auch eine Plattform für aktuelle kritische Diskussionen. Vor allem „SELfservice“ und „Bankomat“ des Journalisten Christoph Franceschini sind zu wahren Skandalbüchern avanciert, die in der bis heute recht einseitigen Südtiroler Pressewelt Wogen geschlagen haben und über Missstände innerhalb der Südtiroler Gesellschaft aufklärten.

Im literarischen Bereich konzentriert sich der Verlag auf die Veröffentlichung von einheimischen Autoren. Höhepunkte des Programms sind das Frühwerk von Joseph Zoderer und die Romane und Erzählungen der aktuell in der Schweiz lebenden jungen Autorin Selma Mahlknecht. Maria Thaler, Konrad Rabensteiner, Reinhilde Feichter, Waltraud Mittich und Anna Maria Leitgeb sind nur einige der zahlreichen Autoren im Verlagsprogramm.

In den letzten Jahren etabliert sich Raetia zunehmend im Koch- und Kräuterbuchbereich. Erfolgreich waren vor allem die kommentierten Rezeptsammlungen des Apothekers Arnold Achmüller und „Das Kräuterbuch der Treiner Rosa“, das bereits seit Jahren vergriffen ist und 2016 in überarbeiteter Version wieder erscheinen ist. Im Kochbuchbereich erfreute sich „Das Beste aus Südtirols Dorfkochbüchern“ großer Beliebtheit, ein weiteres Highlight war 2016 ein Buch mit kulinarischen Begegnungen der ehemaligen Skistars Rosi Mittermaier und Christian Neureuther.

Daneben erscheinen bei Raetia Berg- und Kunstbücher sowie Humoriges, wie beispielsweise das kleine Wörterbuch „Südtirolerisch-Deutsch“ des Karikaturisten Hanspeter Demetz, das mit über 30.000 verkauften Exemplaren das bislang auflagenstärkste Raetia-Buch blieb. Eines der jährlich erfolgreichsten Bücher ist der dreisprachige Schulkalender DAI. Er wird seit 2004 von Edition Raetia herausgebracht und hat sich mit einer Auflage von ca. 10.000 Stück pro Schuljahr zum beliebtesten Schulkalender Südtirols entwickelt.

 

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