All souls clinic
Die Vorstellung des Gehens/Reisen hat Erika Ingers Werke der letzten Jahre wesentlich bestimmt und einige substanzielle Neuerungen eingeleitet. Die zahlreichen z.T. längeren Afrika-Aufenthalte der Künstlerin haben sich massiv in der Werkserie "All Souls Clinic" der Jahre 2007-09 niedergeschlagen. Das äußere Unterwegs-Sein findet eine Entsprechung im Werk: als Novum wird die Fotografie in die Skulptur eingeführt - Bilder, welche die Künstlerin in Afrika aufgenommen (oder auch gefunden) hat. Grundsätzlich scheint es der Künstlerin darum zu gehen, eine entschiedene Öffnung in eine Richtung zu bewirken, die man als soziale Dimension bezeichnen könnte. Die in den Steinarbeiten vorherrschende Konzentration auf gestalterische Fragen soll in den neuen Werken zu Gunsten inhaltlicher Anliegen relativiert und zu einem Gleichgewicht von Formalem und Inhaltlichem gebracht werden. Durchgängige Prinzipien der neuen Werke sind die bildähnliche Präsentations- form, die Zweiteiligkeit sowie die sprachliche Ebene.
Navigatore
In seiner pointierten Kurzgeschichte gibt Martin Pichler die Innensicht eines Rollstuhl- fahrers wieder, der sich in seine Tanzstunde begibt. Im Zentrum stehen dabei dessen Körperlichkeit und Empfindung, die keineswegs eingeschränkt, sondern ungewöhnlich sind.
Formal überträgt Pichler die Frage nach Grenzen, das macht einen Reiz des Textes aus, durch die strenge Einhaltung einer einzigen Perspektive. Der Leser bleibt im Blick des Erzählers gefangen, der aber ist faszinierend und präzise. Navigatore bricht herkömmliche Erwartung, lässt die „reifen Schleifen und Staub aufwirbeln", ist voll von Sinnen- und Berührungslust.
Iris Kathan (zur Rezension)
Dreisprachige Ausgabe (deutsch, italienisch und englisch)
Farbfotos von Erika Inger und Wolfgang Wohlfahrt
Kurzgeschichte von Martin Pichler
Derzeit nicht verfügbar!
20,5 x 27,5 | 72 Seiten
ISBN: 978-88-7283-341-4
- Herausgeber
- Alla versione in lingua italiana