Norbert Lantschners Prosaminiaturen ranken sich um die Themen Liebe und Sehnsucht, die in treffenden Bildern zur Natur in Beziehung gesetzt werden. Die Gedichte sind melancholisch, oft im Herbst/Winter angesiedelt, und erzählen originelle Episoden oder eindrucksvolle Blitzlichter aus dem Alltag: von einer seltsamen Prozession des Lebens und des Todes an einem frostigen Morgen, von einem alter Trödler, der von uralten Träumen singt, oder von den Raben, die den Tag mit Dunkelheit überziehen. Die ruhigen, farbigen Collagen richten sich gegen den Lärm der heutigen Welt, sprechen von einer Stille, die sich in den Ritzen versteckt und sich an die Steine am Fluss schmiegt: „Das Glück ist geliehen und wartet nicht auf die passende Zeit".
Norbert Lantschner erzählt unerwartet still mit heftigen Sätzen. Meist sind es so genannte Prosa-Gedichte, die unverblümt eine aufregende Stimmung evozieren. Die hier hervorgezauberte Liebe hat schon einiges erlebt, sie ist selten rasend, und wenn etwas im Augenblick nicht gesagt werden darf, zieht sie sich vornehm zwischen die Zeilen zurück. Eine edle Art, der gereiften Liebe eine originäre Sprache zu verschaffen!
Tageszeitung, Helmuth Schönauer
Ein poetisches Flechtwerk aus Szenen, die das Sichtbare, den Augenschein der Realität mit dem inneren subjektiven Erleben, mit dem Gedankenfluss verbindet. In den wie beiläufig festgehaltenen Bildern leuchtet eine Intensität auf, zeigt sich nicht zuletzt eine sensible Aufmerksamkeit für das Unspektakuläre und nur allzu leicht Übersehene. Gerade darin sind oft die Kristallisationspunkte der Verwandlung zu finden. Norbert Lantschner breitet in „Wie die Liebe atmet" ein kleines Textpanorama aus, das Sehnsucht und Vergeblichkeit, die Einsamkeit, das Fremdsein, Leben und Abschiednehmen erkundet.
Brennerarchiv, Christine Riccabona
13,5 x 21 | 104 Seiten
ISBN: 978-88-7283-358-2
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