Im Jahr 1907 wurde St. Ulrich mit Dekret des Kaisers Franz Joseph I. zur Marktgemeinde erhoben. Damals war die Gemeinde bereits in aller Welt für ihre Holzschnitzkunst bekannt, der Tourismus befand sich in vollem Aufschwung. Die damals gegründeten Werkstätten sowie tüchtige Verleger sorgten für einen Absatz über die Grenzen Europas hinaus. Gleichzeitig entdeckten Alpinisten die Vorzüge der Landschaft und neue Beherbergungsbetriebe entstanden.
Doch der Erste Weltkrieg führte zu einer jähen Zäsur: Die Bevölkerung verarmte, die Werkstätten schlossen, Hunderte Soldaten und russische Kriegsgefangene, die für den Bau der militärisch wichtigen Grödner Bahn herangezogen wurden, mussten versorgt werden. Die Option und die Zeit der deutschen Besatzung führten zu einem Riss durch die Bevölkerung, der stärker war als anderswo in Südtirol und lange anhielt.
Trotzdem schaffte es St. Ulrich nach 1945 an seine Glanzzeiten anzuknüpfen: Mit Innovations- und Unternehmergeist wurde seine Position in der Holzschnitzkunst ausgebaut. Bei den Ski-Weltmeisterschaften 1970 blickte die Welt wieder auf Gröden und der Tourismus erlangte einen erneuten Aufschwung. Kulturell nimmt St. Ulrich eine Führungsrolle in Ladinien ein.
Der Streifzug durch die wechselvolle Geschichte sowie die vielen seltenen und zum Großteil erstmals publizierten Aufnahmen in diesem Buch zeigen St. Ulrich mit all seinen landschaftlichen Reizen und führen die Entwicklung von damals bis in unsere Tage vor Augen.
Die außerordentlich interessante Geschichte St. Ulrichs findet in einem genauso außerordentlichen Geschichtswerk ihren Ausdruck.
St. Antoniusblatt
24,5 x 30 | 484 Seiten
ISBN: 978-88-7283-301-8
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