Eine erste umfangreiche Monografie über die Werke Othmar Barths erschien 2007 im Verlag Anton Pustet. Es war seine Autobiografie: Barth persönlich stellte die Auswahl der Skizzen, Zeichnungen und Fotoaufnahmen zusammen – Zeitdokumente, die nicht den aktuellen Zustand der Gebäude dokumentierten, sondern ihre ursprüngliche Perfektion.
Eine Würdigung der Architektur Barths stand bisher noch aus – als solche ist der vorliegende Band zu verstehen: Dreizehn Fotografen betrachten zwanzig Bauten des über Südtirol hinaus bekannten Architekten neu, fangen ihren aktuellen Zustand ein und beschönigen dabei nichts. Die Fotografen wurden gebeten gleichsam ohne Vorankündigung die Bauwerke aufzusuchen, ohne Möbel zu verrücken, Vorhänge zu verschieben, das Laub im Hof zusammenzukehren. Der Band zeigt somit nicht die üblichen Architekturaufnahmen, sondern Bilder der Nutzung von Architektur, Eindrücke gelebter Erhaltung aber auch Anklagen angesichts eines beginnenden Verfalls. Die Bilder von Othmar Barths Bauten machen deutlich, wie als revolutionär gefeierte zeitgenössische Architektur bereits nach wenigen Jahrzehnten zerbrechlich wird.
Stiftung der Kammer der Architekten Bozen (Hrsg.)
16,8 x 24,5 | 240 Seiten
ISBN: 978-88-7283-391-9
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