Das Fremde, das geliebt sein möchte, das Andere, das uns stört, Sehnsucht, Vertrauen, Enttäuschung, Wachtraum und Albtraum wechseln in diesem Erzählband wie in einem Streitgespräch über Eros und Verzicht; Habenwollen und Verlustangst sind durchlaufene Fäden in Joseph Zoderers Erzählpoesie. Im Mittelpunkt bleibt jedoch der Kampf der Einsamen gegen die Einsamen, abzulesen als SOS-Zeichen eines skurrilen, absurden Seismographen der Ohnmacht aber auch des Schuldigwerdens im Wegschauen, im folgenlosen Aufseufzen.
Was die einfachen Erzählungen zu einem wahren Lesevergnügen macht, ist das gekonnte Balancieren des Autors zwischen einer Dimension des Wirklichen und des Absurden. In jenen Werken, die seinen literarischen Ruhm begründet haben, war Zoderer nie so locker und ungezwungen im Erzählton und so komisch wie hier
Tiroler Tageszeitung
Höchst reizvolle, meist flüchtige Schattenrisse, die beim Vorüberschauen die Netzhaut ritzen wie eine Kaltnadelradierung.
Die Zeit