In seinen Tagebuchaufzeichnungen analysiert der bekannte Journalist und Zeitgeschichtler Claus Gatterer ab 1974 pointiert die Weltpolitik Anfang der Siebzigerjahre, die er am Rande des Atomkrieges wähnt, sowie die Nabelschau seiner Südtiroler Landsleute. Dann ein Bruch. Als er Ende der Siebzigerjahre mit dem Schreiben wieder beginnt, ist seine Frau aus seinem Leben verschwunden, aber nicht aus seinen Gedanken, die er zu Papier bringt. Das quälende Warum ihres zu frühen Todes lässt den gebürtigen Sextner nicht mehr los. Ebenso nicht sein beruflich schwerer Stand innerhalb der Intrigenwelt des ORF.
Die Tagebuchaufzeichnungen sind Teil einer geplanten dreibändigen Edition aus dem Nachlass von Claus Gatterer:
Band 1: Tagebücher
Band 2: Briefe
Band 3: Unveröffentlichte Fortsetzung von „Schöne Welt, böse Leut“
Aus den Tagebüchern, die der Publizist und Politikwissenschaftler Thomas Hanifle vorbildlich ediert hat, schält sich eine Biographie heraus, in der Politisches mit Privatem untrennbar miteinander verbunden war. Die Tagebücher zeigen einen Menschen, der einen scharfen Blick auf die Gesellschaft und sich selber warf. Was er darin über Südtirol schreibt, ist heute noch gültig.
ff - Südtiroler Wochenmagazin, Georg Mair
Thomas Hanifle hat mit der Herausgabe der Tagebücher von Claus Gatterer eine editorische Leistung von Format erbracht.
Der Schlern
13,5 x 21 | 480 Seiten
ISBN: 978-88-7283-361-2