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Hans Karl Peterlini | Hannes Obermair (Hrsg.)

Universitas est | Band I

Essays zur Bildungsgeschichte in Tirol/Südtirol vom Mittelalter bis zur Freien Universität Bozen

Zwischen den klösterlichen Bildungseliten im auslaufenden Mittelalter und der Freien Universität Bozen im 21. Jahrhundert liegt ein gleich langer wie kurzer Weg – zeitlich wie räumlich: Die Strecke eines Steinwurfs von der frühen klösterlichen Hochschule am Bozner Dominikanerplatz zum Hauptgebäude der Freien Universität Bozen führt über ein halbes Jahrtausend Bildungsentwicklung im Tiroler Raum mit helleren und dunkleren Zeiten, Fortschritten und Rückschritten. Diesen Weg abzuschreiten, skizzen- und etappenweise zwar nur, war die Aufgabenstellung für dieses Buch. (...) Als Herausgeber des Buches war es mir ein Anliegen, diese Entwicklung in mehreren Essays nachvollziehbar zu machen und bis an die Gegenwart heranzuführen, ohne auch hier einen durchgehenden roten Faden zu strapazieren, auf den Geschichte nicht reduziert werden kann.

Das Grundkonzept des Buches sollte in Themenwahl und Autorenteam diesen Gedanken widerspiegeln: keine auf einen Nenner gebrachte, über den Kamm geschorene glatte Geschichte, sondern Aspekte, Blickwinkel, Ausschnitte aus Geschichten, wahrgenommen und dargelegt mit unterschiedlichen Ansätzen. Die formalen Vorgaben an die Autorinnen und Autoren waren zurückhaltend und sollten dem Essay jene Freiheit geben, die es als Text- und Denkgenre beansprucht – vom journalistischen zum wissenschaftlichen, vom historischen zum die Gegenwart reflektierenden Ansatz. (...)

Bewusst hatte die Universitätsleitung nicht eine Festschrift gewünscht, sondern sich und ihre Geschichte einer Fremdbetrachtung anvertraut, die – es zu leugnen wäre anmaßend – doch wieder für beinah alle Autorinnen und Autoren zur Verarbeitung von Eigenem führt. Zu eng ist die Geschichte der Universität mit der Geschichte von Land und Leuten verbunden. Um das Risiko von Gefälligkeit oder Abrechnung, von Verriss oder Selbstdarstellung zu verringern, wurde bewusst nicht ausgebreitet, was die Universität alles leistet und bietet und kann – dazu hat sie einen publikumsfreundlichen, modernen Informationsdienst. So unterblieben auch Beiträge zu den einzelnen Fakultäten, Diensten, Verantwortungsträgern, Professoren, Programmen (...).

Trotz der thematischen, sprachlichen, inhaltlichen und formalen Vielfalt sollte das Buch weder auseinanderfallen noch sich einer künstlichen Linearität unterwerfen, sondern innere Zusammenhänge zeigen. Text, Fotografie und Grafik berühren und kontrastieren sich auf eine vielleicht ungewohnte, kühne Weise. (...)

„Die" Sprache dieses Buches gibt es nicht. Es lässt die Sprachen der Autorinnen und Autoren zu, die diese gewählt haben. Auf Übersetzungen wurde bis auf Abstracts weitgehend verzichtet; zudem überschreiten die Marginalien die Sprachgrenze, verhindern weitgehend ethnisch ungestörte Sprachzonen. So soll das Buch auch ein Treffpunkt sein, in dem Sprachen, Kulturen, Blickwinkel für sich stehen dürfen und sich zugleich begegnen. (...)

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