Vergötterung, Flucht, Liebe, Entführung, Vergewaltigung. „Bin ich noch Helena?“, fragt sich die schöne Prinzessin aus Sparta, nachdem sie von Paris verschleppt und geschändet wurde. Schönheit verspricht in Mahlknechts Neuerzählung der griechischen Sage kein Glück. Um dem Werben der Freier zu entkommen, entflieht Helena mit Theseus nach Aphidnai. Doch nach diesem freiwilligen Akt muss sie sich Zwängen unterwerfen, die von Männern bestimmt werden: Von den Lakoniern wieder nach Hause geholt, wählt sie unter den Werbern Menelaos, den Prinzen von Mykene, weil eine Entscheidung getroffen werden muss. Während dessen Abwesenheit wird sie von Paris entführt, doch wie schon bei Euripides kommt Helena nie in Troja an, sondern landet an einen hohen Beamten verkauft in Ägypten. Als Gesellschafterin der schönen Nofret, der jungen Gemahlin des Seti, lebt sie in einer fremden Welt fernab vom Toben des Krieges in Troja.
Sir Walter Scott Preis 2012
Selma Mahlknecht erhält den Sir Walter Scott-Preis 2012 für ihren Roman „Helena“. Der Autorenkreis Quo Vadis hat „Helena“ damit zum besten deutschsprachigen historischen Roman der Jahre 2010 und 2011 gekürt. Mehr ...
Weitere Preise und Stipendien
» 2009/2010 Arbeitsstipendium des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur in Wien
» Erster Preis beim Ötztaler Literaturwettbewerb 2008
» Stadtschreiberin in Kitzbühl 2008
Mahlknecht bläst den Staub vom alten Mythos, sie beleuchtet Situationen und Umstände von einem lebendig nachvollziehbaren Standpunkt aus. Das Buch zieht in den Bann durch die Perspektive und es besticht durch Reflexion und die schöne Sprache.
Dolomiten, Claudia Theiner
Das Frauenbild der griechischen Antike wird hier eindrucksvoll dargestellt: die Frau ist ein bedrohliches, undurchschaubares Geschöpf, das es zu zähmen gilt und das darauf wartet, über den Mann und seine Bedürfnisse definiert zu werden. Eine spannende Neuerzählung der griechischen Sage ist der Autorin hier gelungen.
Bettina Armandola, bookreviews.at
Was, wenn die griechischen Sagen aus Sicht der Frauen erzählt worden wären? Die junge Südtirolerin Selma Mahlknecht jedenfalls gibt der schönen Helena eine Stimme, lässt sie mit in klarer, aber auch eindringlicher Sprache davon berichten, wie sie zum Opfer der eigenen Schönheit und männlicher Kriegslust geworden ist. Mahlknechts Helena kommt nie in Troja an, sie landet in Ägypten, nur ein Schauplatz dieser lesenswerten Neuerzählung.
Tiroler Tageszeitung, Ivona Jelcic
Nicht Schönheit macht Frauen verehrenswert, sondern die Entschlossenheit, mit der sie immer mehr die werden, die sie sein wollen. Lesenswert, weil es gut tut, von weiblicher Heldenhaftigkeit erzählt zu bekommen.
Kurier, Stephanie Doms
Selma Mahlknecht verlegt im Roman ihren Erzählstandpunkt in die antike Heldin Helena, die zwar von historischen Figuren und Göttern umgeben ist, aber das Bewusstsein einer Frau aus der Gegenwart hat. Mit diesem erzähltechnischen Kunstgriff gelingt es der Autorin, emanzipatorische Aufklärung und Männer-mythologische Besessenheit auf die Reihe zu bringen. Die Lebensweisheiten der Helena sind berührend realistisch. Die Geschichte um Helena ist so offen erzählt, dass sie sich durchaus in jeden Landstrich verlegen lässt.
Neue Südtiroler Tageszeitung, Helmuth Schönauer
Selma Mahlknecht wählt für diesen weiblichen Entwicklungsroman die vertrauten Bilder der griechischen Mythologie und besticht dabei durch die absolute Kompromiss-losigkeit ihrer Suche. So bleibt der meistbesungensten aller Frauen am Ende nichts als ihr Name - und ihre Freiheit. Und dem Leser ein faszinierendes Buch, eine furchtlose Reise zu den Ungeheuern, den schwarzen Flecken unserer Kulturgeschichte und unserer Seele.
Südtirol online, Jutta Telser
Sie ist ein Stoff, der zumal Autorinnen bis in unsere Tage interessiert hat und weiter fasziniert. Die Geschichte der schönen Helena, um deretwegen Männer Kriege entfesseln. Auch die Südtiroler Autorin Selma Mahlknecht kreist in ihrem neuen Buch „Helena" um diese Figur und sie erzählt die antike Geschichte aus der Warte der Schönen selbst – eine Frau, die aus unseren Tagen stammen könnte.
Ö1 / Leseprobe
Selma Mahlknechts Neuerzählung des klassischen Stoffes, wirft auf so einige Episoden Homers ein anderes Licht, und das nicht nur, weil die Ereignisse in erster Person aus der Perspektive der Helena geschildert werden. Die Erzählung weiß präzise, wo sie hin will, die Sprache dazu ist schön und dennoch klar. Dieses Phänomen der mahlknecht'schen Sprache sorgt dafür, dass das Buch eine unheimliche Kurzweiligkeit ausstrahlt, auch für Menschen, die grundsätzlich nicht auf klassische Stoffe fliegen.
www.literaturhaus.at, Florian Müller
Die im Südtiroler Meran geborene und in Wien lebende Autorin sorgt mit ihrer Neuerzählung des antiken Stoffes dafür, dass das Buch nicht nur für Studierende der klassischen Philologie im zweiten Semester interessant ist. Der Text weiß, wohin er will, sorgt damit für ein äußerst kurzweiliges Leseerlebnis.
ART.IST.IN magazin
So ist der Roman für mich keine Entwicklungsdarstellung, sondern - obwohl aus konsequent weiblicher Sicht und in klarer Sprache erzählt - ein Abbild des Patriachats, das die Frauen mit ihrer eigenen Erniedrigung aufrechterhalten.
Rita König, SIGNUM Blätter für Literatur und Kunst
Selma Mahlknecht gelingt es, ihre Leser in eine philosophische Auseinandersetzung hinein zu ziehen, die so facettenreich, spannend und packend ist, wie ein Roman eben sein kann. Helenas Sicht der Dinge ist schnörkellos und beschönigt nichts.
histo-couch.de (zur Rezension)
Selma Mahlknecht hat die griechische Sage über die schöne Helena zum historischen Roman erweitert und lässt Helena statt von männlichen Heldentaten vom Leid der Frauen erzählen. Die zeitlos wirkende Handlung wird geradlinig und schnörkellos entwickelt.
Dieter Wunderlich (zur Rezension)
Ein ehrliches Buch und eine klare, schnörkellose Sprache. Selma Mahlknecht hat ein Buch über das Leben geschrieben, in welchem jede Frau sich auf die eine oder andere Weise wiedererkennt.
Amazon, Sandra
13,5 x 21 | 216 Seiten
ISBN: 978-88-7283-384-1
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