„Kann eigentlich eine Frau eine Frau heiraten?“, fragt das junge Mädchen unbedarft beim Abendessen. Alle starren sie an. Das Mädchen liebt nämlich Nelly, eine schwangere Frau, welche sich als Aussteigerin in die heruntergekommene und im Wald liegende Villa Neuwirth zurückgezogen hat.
Aber was ist schon Liebe? Die Suche nach mütterlicher Wärme gegenüber der erwachsenen Frau, oder der Traum nach Körperlichkeit, welcher der pubertierenden Fantasie entspringt? Jedenfalls ist das Mädchen kaum noch zu Hause anzutreffen, sondern im Wald, bei Nelly. Diese liest ihrem ungeborenen Kind täglich aus dem dicken Märchenbuch vor. Das Mädchen ist bei diesem Ritual immer dabei. Als nun Livia, eine junge Frau aus der Umgebung Nelly ihre Hilfe anbietet, reagiert das Mädchen mit Eifersucht, Wut und Trotz.
Im Laufe der Geschichte entwirrt sich die Gefühlswelt des Mädchens, es entwächst dem Kokon mit Erfahrungen und Einsichten in das Leben, welche sich gleichermaßen an Erwachsene und Jugendliche richten.
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Weltbild
„Im Kokon“ heisst das Buch, das von einem Aufblühen zwischen kindlicher Phantasie und erwachsener Erotik erzählt, die Geschichte einer Ich-Figur und einer rätselhaften Frau. Mit versierter Ironie treibt Selma Mahlknecht eine Erzählung voran, die trotz ihren fast hundertsiebzig Seiten nicht gleich den Anspruch erhebt, ein Roman zu sein. Es ist eine kraftvolle Prosa, die bilderreich zwischen zwei Polen changiert, die den jugendlichen Überschwang zu zeigen vermag, ohne für die Melancholien des Lebens taub zu sein. Ein Buch mit Witz und ohne Peinlichkeit hat Selma Mahlknecht geschrieben. Und das ist im weiten Feld der Adoleszenzliteratur nicht zu gering zu veranschlagen. Man wird von der Südtiroler Autorin noch hören.
Neue Zürcher Zeitung
Mit „Im Kokon“ ist Selma Mahlknecht eine ehrliche, realistische und zugleich ermunternde Adoleszenzerzählung gelungen, die nicht nur anregend zu lesen ist, sondern es in sich hat, hilfreich zu sein; also insgesamt ein Buch, das wertvolle Impulse für Gespräche im Klassenzimmer geben kann und dem nicht zuletzt deshalb viele LeserInnen zu wünschen sind.
Literaturhaus Wien, Herbert Först
Selma Mahlknecht schickt ihre Heldin verschmitzt in den Tunnel der Pubertät, kratzt an der Sprachlosigkeit zwischen den Generationen und überlässt es diskret dem Leser, inwiefern er sich probehalber im Kokon verspinnen will. Keine Pubertät lässt sich wahrheitsgetreu erzählen, aber so wie in dieser Erzählung könnte es sich manchmal abspielen.
ORF-Radio Tirol, Martin Sailer
Die Autorin entwirft in ihren Büchern eine ganz eigene Welt, man sollte das Buch genau lesen, eine solche Literatur versucht, der Zeit den Puls zu fühlen.
ff - Südtiroler Wochenmagazin, Georg Mair
Mahlknechts Sprache ist präzise, einfach und poetisch.
Schreibkraft, Malte Borsdorf (zur Rezension)
Die junge Autorin nimmt sich hier die Jugend, genauer gesagt die verwirrenden Phasen der Pubertät vor, verknüpft die Pubertätsproblematik aber mit beinahe märchenhaften Elementen, wodurch das Buch einen ganz eigenen Charme bekommt.
Als Schullektüre für die Oberstufe, und das ist jetzt keinesfalls abwertend gemeint, ist dieses Buch jedenfalls wärmstens zu empfehlen.
Fazit: Eine recht gut gemachte, sprachlich und erzähltechnisch auf guter Basis stehende Erzählung.
Brenner-Archiv, Carolina Schutti (zur Rezension)
Selma Mahlknecht erzählt von einer Phase des Lebens, in der alles noch offen und nichts entschieden ist und es eine wundersame Vielfalt von Wahrheiten gibt.
Welt der Frau
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Meistens sind sogenannte „Geheimtipps“ gar keine. Mehr oder minder bekannte Autoren von mehr oder minder bekannten Verlagen werden da genannt, und meistens hat man denn auch schon vorher mal was von diesen „Geheimtipps“ gehört. „Im Kokon“ von Selma Mahlknecht ist da anders. Hier stimmt die Formulierung „Geheimtipp“ nämlich tatsächlich.
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